Erinnerungskultur in Dachau

Gedenkfeiern und Veranstaltungen der Erinnerungskultur 

Mit der KZ Gedenkstätte hat sich die Große Kreisstadt Dachau zum Lernort entwickelt. Das Dachauer Forum beteiligt sich an dieser öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Erinnerungskultur. Hier finden Sie Gedenkfeiern und Bildungsangebote der Erinnerungsarbeit in Dachau.

Annerose Stanglmayr

Annerose Stanglmayr

Geschäftsführerin

Telefon: 08131/99688-0

Erinnerungsarbeit

Erinnerungsarbeit

Gedenkfeiern und Veranstaltungen der Erinnerungskultur

Für das Dachauer Forum geht Erinnerungsarbeit über die Gedenkstättenführungen hinaus. So beteiligt sich das Dachauer Forum an dem Runden Tisch für Zeitgeschichte der Großen Kreisstadt Dachau und organisiert Gedenkfeiern und weitere Veranstaltungen. Dabei arbeitet das Dachauer Forum eng zusammen mit der Evang. Versöhnungskirche und der Kath. Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau und weiteren Akteuren der Erinnerungskultur in Stadt und Landkreis Dachau. Ein besonderes Projekt ist die Dachauer Initiative Mahnmal Todesmarsch.

Dachauer Initiative Mahnmal Todesmarsch

Wenige Tage vor der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau und seiner größten Außenlager Mühldorf/Ampfing und Landsberg/Kaufering Ende April 1945 trieb die SS mindestens zehntausend Häftlinge auf einen Todesmarsch in Richtung der Alpen. Tausende Menschen kamen vor Entkräftung und Krankheit zu Tode. Wer sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, wurde gnadenlos erschossen oder erschlagen. Kurz vor der Befreiung starben so noch einmal viele nach Dachau Verschleppte, vor allem jüdische, sowjetische und sog. reichsdeutsche Häftlinge.

In Dachau, wo der Weg unsäglichen Leids seinen Anfang genommen hatte, wurde im Jahr 2001 eine vom Münchner Professor Hubertus von Pilgrim geschaffene, eindrucksvolle Bronze-Skulptur aufgestellt. Die überparteiliche Dachauer Initiative Mahnmal Todesmarsch hatte sich dafür eingesetzt, nach dem Gautinger Vorbild auch in Dachau diese Skulptur, am Ausgangspunkt des Todes-marsches, aufzustellen. Sie fand dabei die Unterstützung einer ganzen Reihe von Spendern, sowie die der Großen Kreisstadt Dachau und des Landkreises Dachau.

Mitglieder der Initiative

  • Dachauer Forum Katholische Erwachsenenbildung e.V.
  • Evangelische Friedenskirche
  • Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Förderverein für internationale Jugendbegegnung und Gedenkstättenarbeit in Dachau
  • Katholische Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Kreiskatholikenrat Dachau

Religiöses Gedenken

Religiöses Gedenken

Religiöse Gedenkorte in der KZ-Gedenkstätte

In Dachau sind konfessionelle Mahnmale und Gedenkorte präsent wie in keiner anderen KZ-Gedenkstätte. Einer der Gründe dafür war die Bedeutung Dachaus als zentrales Konzentrationslager für katholische Priester. Die Kirche griff dies Ende der 1950er Jahre als Erinnerungsmotiv auf und ließ, vorangetrieben durch den einstigen Dachau-Häftling und späteren Weihbischof Johannes Neuhäusler, am Ende der ehemaligen Lagerstraße die monumentale Todesangst-Christi-Kapelle errichten. Weitere Gebäude folgten.

  • Die Todesangst-Christi-Kapelle (1960, Architekt: Josef Wiedemann)
  • Die evangelische Versöhnungskirche (1967, Architekt: Helmut Striffler)
  • Die jüdische Gedenkstätte (1967, Architekt: Hermann Zvi Guttmann)
  • Die russisch-orthodoxe Christi-Auferstehungs-Gedächtniskapelle (1995)
  • Karmelitinnen-Kloster-Heilig-Blut (1963/64, Architekt: Josef Wiedemann), Literatur: Kai Kappel, Religiöse Erinnerungsorte in der KZ-Gedenkstätte Dachau, Berlin-München: Deutscher Kunstverlag 2010.

Katholische Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau
www.gedenkstaettenseelsorge.de

Kreuzwegtexte

Kreuzwegtexte

von Kreuzwegandachten in der KZ-Gedenkstätte

Seit einigen Jahren findet jeweils am Freitag vor Palmsonntag am Ort des ehemaligen KZ Dachau eine „Kreuzweg“-Andacht statt. Das Dachauer Forum e.V., der Kreiskatholikenrat und der Katholische Seelsorger in der KZ-Gedenkstätte laden zu diesem Kreuzweg ein.

Anknüpfend an den traditionellen Kreuzweg mit seinen 14 überlieferten Stationen, wurde eine neue Form entwickelt, welche die Erinnerung an das Konzentrationslager nicht nur mit einbezieht, sondern ausdrücklich von ihr ausgeht. Es gibt bei diesen Andachten nicht 14, sondern sieben Stationen, und diese sind nicht nach der Passionsgeschichte, sondern nach bestimmten Orten im einstigen KZ und in der heutigen Gedenkstätte benannt.

Die Texte wurden von Pastoralreferent Michael Buchmann, dem ehemaligen katholischen Seelsorger in der KZ-Gedenkstätte Dachau, erstellt und orientieren sich in jedem Jahr an einem anderen Thema. Dabei besteht jede Station aus vier Teilen:

  • eine Erzählung oder Erfahrung aus dem Lager, die sich mit dem
    jeweiligen Ort verbindet
  • ein Text aus der Bibel (vorzugsweise aus der Passion Jesu), der geeignet ist,
    auf die entsprechende KZ-Erinnerung ein neues Licht zu werfen
  • eine daraus sich ergebende Anfrage an unser Leben heute,
    ein Denkanstoß oder ein Gebet
  • das Kyrie als Bitte um Gottes Erbarmen.